Nachdem ja das ganze Wohnmobil von vorne bis hinten, von oben bis unten, von außen nach innen, und zurück renoviert wird, haben wir natürlich vor den Fenstern auch nicht halt gemacht. Da unser Budget immer ein bisschen knapp ist, haben wir beschlossen die alten Bestandsfenster wieder aufzuhübschen. Dazu mussten die natürlich zuerst ausgebaut werden, was nicht weiter schwierig war, da die sowieso schon so undicht und wackelig waren, dass sie uns quasi gleichsam schon fast von allein in die Hände gesprungen sind, und wir uns gewundert haben, dass sie die Überstellungsfahrt nach dem Kauf überhaupt überlebt haben.
So wie alles an diesem Wohnmobil, waren auch die Fenster dreckig, ratzig, zum Teil kaputt und allgemein in keinem guten Zustand. Da wir für die Renovierung des Womos ja keine Halle zur Verfügung haben, musste auch der Ausbau der Fenster im Freien stattfinden, was immer ein bisschen ein Lottospiel mit dem Wetter ist. Es sollte also relativ schnell gehen, was aber so gar nicht wirklich zu machen war, da die Fenster ja zuerst einmal von dem alten Silikon oder Sikaflex gereinigt werden mussten, und dann im Anschluss musste der äußere sowie der innere Rahmen angeschliffen werden, wieder gereinigt und entfettet, um schließlich frisch lackiert zu werden. Zum entfetten ziehe ich persönlich Isopropanol dem Aceton vor, das ist nicht so scharf, und nicht soooo giftig.
Es liest sich jetzt, als hätte ich das Schleifen und Streichen der inneren und äußeren Fensterrahmen ziemlich zeitgleich gemacht, dem ist nicht so, wir haben uns zuerst auf die äußeren Rahmen konzentriert, damit die Löcher im Womo eben so schnell wie möglich wieder zu waren. Zum Streichen der Fensterrahmen habe ich den selben Lack verwendet, den wir auch zum Streichen des Womos verwendet haben, nur in einem dunkleren Grün. Und so schnell, wie man sich wünscht, dass es geht, geht es dann trotzdem nicht, weil man schon immer 2 Lagen Farbe auftragen muss, damit es gut deckt, und man immer die Zeit zum trocknen auch einrechnen muss. Zum Schluss hab ich noch Klarlack drübergerollert, sieht irgendwie hübscher aus, und ist ein zusätzlicher Schutz.
Die Innenrahmen habe ich erst viel später bearbeitet, als wir schon dabei waren, den Innenausbau zu beginnen, und auch die Innenwände schon verkleidet waren. Weil ich es immer gern recht bunt hab, was ich mir immer anhören kann btw., sind die einzelnen „Räume“ in unterschiedlichen Farben gestaltet, und so auch die Fensterrahmen. Jeder Fensterrahmen hat ein individuelles Design bekommen, passend zur gewählten Wandfarbe und meinen kreativen Eingebungen. :o)
Nachdem es draußen schon echt kalt und sehr regnerisch war, habe ich das Streichen der Innenfensterrahmen ins Badezimmer verlegt und so einen nach dem anderen immer komplett fertig gestrichen, und wieder eingebaut, bevor wir den nächsten ausgebaut haben. Das ist vermutlich nicht sehr effektiv, aber dem fehlenden Platz geschuldet.
Zum Bepinseln der Innenfensterrahmen habe ich Lacke auf Wasserbasis verwendet, die ich eigentlich mal gekauft habe, um das Hinterteil des Womos außen auch bunt anzumalen. Das ist nur bisher nicht passiert, weil im Sommer so viel andere Arbeit zu tun war, dass wir nicht dazu gekommen sind. Jedenfalls hab ich von diesen Lacken die Farben blau, rot, grün, gelb, braun, weiß und schwarz, und so ist der (meiner) Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wieder mal zum Leidwesen der Männlichkeit.
Nach dem Abschleifen und Saubermachen der Innenrahmen (und teilweise kleben, da auch ein komplett gebrochener Rahmen dabei war) habe ich die Rahmen zuerst mit einem Primer gerollert. Ich bin keine Expertin, sondern in ein Fachgeschäft gegangen, wo ich dem Verkäufer erklärt hab was ich machen will, und er hat mir diese Art von Lacke samt Primer in die Hand gedrückt. Und deswegen verwende ich den Primer zuerst auf allen Oberflächen, die ich anschließend mit diesen Lacken behandeln möchte.
Auch hier gilt natürlich, dass man jede Farbschicht immer trocknen lassen muss, bevor man die nächste aufbringt. Und wie bei den Außenrahmen kommt zum Schluss der Klarlack drüber, um einen zusätzlichen Schutz zu gewährleisten.
Mit dem Fensterrahmen für das Küchenfenster, was gleichzeitig auch das größte Fenster im Womo ist, habe ich angefangen, und da ich zwar schon mit Öl und Acryl usw. gemalt hab, aber keinerlei Erfahrung mit Lacken hatte, dachte ich mir, dieser Rahmen eignet sich besonders gut, um zu experimentieren. Dann muss ich, wenn ich mal das Hinterteil von Berta bemale, nicht bei Adam und Eva beginnen. Ich muss dazu sagen, ich habe es mir irgendwie einfacher vorgestellt, Lacke verhalten sich schon anders, als andere Farben, man muss recht genau darauf achten wieviel man nimmt, wie die Farben ineinander laufen, ob sie überhaupt noch ineinanderlaufen, sofern das gewünscht ist, oder schon zu trocken sind, und so weiter.
Malt man Lacke mit einem Pinsel bekommt man auch nie eine glatte Oberfläche, sondern wird immer Erhebungen drinnen haben. Mich persönlich hat das bei meinem Muster nicht gestört, ich hab zum Schluss noch einen draufgesetzt und mein Motiv, bevor ich es endgültig mit Klarlack versiegelt habe, noch mit so Glitterstiften aufgehübscht. Die hab ich im Billigbaumarkt sehr günstig bekommen, sind auf Kleberbasis, und ich hab sie ursprünglich für das Bemalen der Lichtschalter gekauft. Jedenfalls bin ich mit dem Ergebnis im Endeffekt zumindest zufrieden, auch wenn es sehr viele kleine, einzelne Arbeitsschritte waren, und man immer abwarten musste dass das Zeug trocken ist bevor man weitermacht.
Lacke:
Außenrahmen:
MIPA AK 231-50 3in1, Rostschutz, Grundierung, und Lack
Innenrahmen:
Vari Color auf Wasserbasis der Firma Adler